Samstag, 20. Februar 2016

Schneeweißchen und Rosenrot- neu erzählt....

Den ganzen Winter kehrte der Bär jeden Abend zur Hütte zurück, wärmte sich am Feuer und lauschte mit Schneeweißchen und Rosenrot den Geschichten aus dem großen Buch, die die Mutter ihnen vorlas.

Manchmal erzählte er von den Wundern der Natur, von seltenen Pflanzen, sagenhaften Bäumen, von Blumen aus aller Welt, die sie nie gesehen hatten und er versprach ihnen, dass sie eines Tages diese Wunder selbst würden bestaunen können.

Als der Schnee endlich geschmolzen war und die Tage wieder länger wurden, sprach der Bär eines Abends zu den Mädchen:“ Nun kann ich nicht länger bei euch bleiben. Ich muss hinaus und mich um den Garten kümmern, von dessen Gewächsen ich euch erzählte. Aber wenn dort alles grünt und blüht, dann kommt mich besuchen.“

Traurig nahmen Schneeweißchen und Rosenrot Abschied vom Bären, den sie sehr lieb gewonnen hatten. Der Bär ging davon und der gewohnte Alltag kehrte zurück. Schneeweißchen und Rosenrot gingen der Mutter im Hause zur Hand, kümmerten sich um die Tiere, fertigten kleine Spielzeuge, die sie bald auf dem Markt verkaufen würden.

Nach einigen Tagen entdeckten sie die ersten zarten Blüten und erinnerten sich an die Worte des Bären. „Rosenrot“, sprach Schneeweißchen, „ lass uns unseren Freund, den Bären besuchen. Er fehlt mir so sehr.“

Früh am Morgen machten sie sich auf den Weg und kamen bald in einen riesigen Park. Bäume und Sträucher, Kräuter und Blumen aus aller Welt wuchsen hier dicht nebeneinander und sie kamen aus dem Staunen nicht heraus.
Plötzlich sprach Rosenrot:“Schneeweißchen, hör doch! Dort ruft jemand um Hilfe. Lass uns nachsehen.“ Sie eilten zu der Stelle.


 Ein Zwerg war mit seinem langen Bart in eine Baumwurzel geraten und ohne die Hilfe der beiden Mädchen wäre er sicher gestorben. 


Froh über seine Rettung, sagte er:“ Kommt, ich zeige euch die Schätze dieses Gartens.“ Sie liefen über geschwungene Wege und verwunschene Pfade bis ihnen die Füße müde wurden.



Auf einem Flecken blühender Heide ruhten die Mädchen ein wenig aus, als sie plötzlich ein vertrautes Brummen vernahmen. Ihr Freund hatte sie längst gehört und sich leise genähert um sie nicht zu erschrecken.


 „Schneeweißchen und Rosenrot, so eine Freude. Folgt mir und ihr werdet Pflanzen entdecken wie ihr noch keine vorher gesehen habt."

Sie verabschiedeten sich vom Zwerg und folgten dem Bären an einen Ort, an dem die Luft ganz ungewohnt feucht und warm war und ein leises Plätschern zu ihnen drang. Und wie sie näher kamen, saß dort, eingehüllt in den Morgennebel der Zwerg, dem sie das Leben gerettet hatten, mit einer Angel auf einem kleinen Stein im See und schien ganz in Gedanken versunken.


„Pst, wir wollen ihn nicht stören. Hoffentlich fängt er keinen dieser riesigen Fische, sie würden ihn ins Wasser ziehen.“ Leise kichernd schlichen sie davon.
Endlich kamen sie an eine große Wiese, auf der alles voller Blumen stand- weiße, gelbe und lilafarbene- dicht an dicht. 



Flink kletterten sie auf einen Baum und schauten von oben auf die blühende Pracht. Der Bär sprach:“Das alles ist mein Reich und der Zwerg hilft mir es zu erhalten.“„Dann bist du gewiss der Gärtner. Es ist so wunderschön hier. Aber nun müssen wir nach Hause. Unsere Mutter wird sich schon Sorgen machen“ Der Bär lachte: „Und im Sommer kommt wieder. Dann seht ihr hier die herrlichsten Rosen der Welt blühen.“ Er winkte ihnen zum Abschied zu.



Dies ist eine neu erdachte Fassung des Märchens von Schneeweißchen und Rosenrot- inspiriert durch die entstandenen Fotos.

Das Original des Märchens könnt ihr bei meiner Freundin, der Pflanzenfärberin nachlesen.

Für den Fototermin im Botanischen Garten Berlin sind wir heute extra früh aufgestanden und so dem angekündigten Regen tatsächlich zuvor gekommen...puh.
Außerdem haben wir über weitere märchenhafte Puppen nachgedacht. Habt ihr ein Lieblingsmärchen? Anregungen und Wünsche sind ganz herzlich willkommen.

Rosenrot ist in meinem Shop erhältlich.

Einen schönen Sonntag!
Heike

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen